Sie sind inzwischen neue Wahrzeichen für Jülich: Die zwei Solartürme des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Sie sind Teil der Testanlage für kommerzielle solarthermische Kraftwerke und für die Entwicklung solarer Brennstoffe.
Auf einer Fläche von circa zehn Hektar fangen mehr als 2000 bewegliche Spiegel (Heliostate) das Sonnenlicht ein, bündeln es und lenken es zu den beiden Solartürmen. Eine im DLR entwickelte Steuerungssoftware kann Teilmengen der Spiegel so ausrichten, dass mehrere Experimente gleichzeitig stattfinden können.
Solarforscher des DLR testen in Jülich neue Komponenten und Verfahren, um Solarturmkraftwerke weiterzuentwickeln. Ziel der Forschung sind höhere Temperaturen und bessere Effizienz, um die Stromgestehungskosten zu senken. Ein Dampferzeuger im Inneren des Turms nutzt die hohen Temperaturen um Wasser in Wasserdampf umzuwandeln, der eine Turbine antreibt, die über einen Generator CO2-frei Strom produziert. Die elektrische Nennleistung der Anlage beträgt 1,5 Megawatt. Der erzeugte Strom kann zwar in das lokale Mittelspannungsnetz eingespeist werden, jedoch setzt das DLR die Anlage nicht kommerziell zur Stromproduktion ein, sondern nutzt sie ausschließlich für Forschungsaufgaben.
Darüber hinaus untersucht das DLR-Institut für Future Fuels hier Herstellungsverfahren von solaren Treibstoffen wie zum Beispiel Wasserstoff und den Einsatz von Hochtemperatur-Solarwärme für Industrieprozesse.