Die Fachhochschule Aachen mit seiner „starken Abteilung Jülich“ gehört zu den führenden FHs in Deutschlands. Von hier aus gehen wichtiger Impulse für das starke Ausbildungs- und Forschungsdreieck aus RWTH Aachen, Forschungszentrum Jülich und Fachhochschule Aachen.
Seit den Gründerzeiten erlebte die Fachhochschule Aachen am Standort Jülich bereits drei Erweiterungen.
Die Idee für die wissenschaftliche Nachwuchsschmiede ist eng mit der Gründung der damaligen Kernforschungsanlage verknüpft. Im Bereich Kerntechnik und Strahlenschutz wurde Fachkompetenz gebraucht und Leo Brandt, erster Leiter der KFA, legte ein Konzept für eine Ausbildungsstätte vor. 1963 wurde mit der Ingenieurschule in Jülich der erste praxisorientierte Studienzweig eingerichtet. Im Folgejahr 1964 nahmen die ersten 35 Studenten im Fach Chemie an der Ingenieurschule für Maschinenwesen ihr Studium auf. Kerntechnik und Physikalische Technik sowie zeitweise Nuklearchemie waren weitere Fachzweige. Die ersten Vorlesungen wurden provisorisch in der Berufsschule Jülich abgehalten, ehe das Gebäude mit Laboratorien und Werkstatt in der Berliner Straße errichtet wurde.
Im gleichen Jahr wurde für der erweiterte Standort Merscher Höhe mit 12.000 Quadratmetern für den Neubau der Ingenieurschule festgelegt. Das Grundstück wurde damals kostenfrei von der Stadt Jülich zur Verfügung gestellt.
Mit der Entscheidung zur Umwandlung der Ingenieurschulen zu Fachhochschulen war 1968 der Weg zum „Studienstandort in Jülich geebnet. Im Sommer 1971 erfolgte in Jülich die Gründung der FH. Für das Studium der Elektrotechnik entstand in Jülich 1972 die modernste Hochspannungsanlage aller Hochschulen in Nordrhein-Westfalen.
Nach gut 40 Jahren bekam die FH dann einen Campus, der den Namen verträgt: Auf der Merscher Höhe an der Heinrich-Mußmann-Straße wurde 2007 der erste Spaten gestochen, 2009 erfolgte der Bezug des zehn Hektar großen Areals. Grund für den Umzug war einerseits der Qualitätspakt 2000, in dessen Zuge der Fachbereich Chemie nach Jülich ging, zweitens der desolate Zustand des Altbaukomplexes sowie dessen technischer Ausrüstung.
Wichtiger Teil des Campus ist der Solarcampus Jülich, der die Initialzündung für die Errichtung der Solartürme und damit auch der Ansiedlung der kooperierenden Partner Synlight und Synhelion gehört. Wie schon in den Gründertagen liegt der Schwerpunkt auf der Praxis: Von der Forschung zur Produktionsreife.
Neben den bewährten naturwissenschaftlichen Säulen wurde 2023 für den Fachbereich Medizintechnik und Technomathematik am Campus Jülich ein neues Gebäude in Betrieb, das vor allem den Bereichen Physiotherapie sowie Angewandte Mathematik und Informatik Raum gibt.