Die Jülicher St. Antonii- und St. Sebastiani-Armbrust-Schützenbruderschaft gehört zu den ältesten des Rheinlands und ist eine von zwei Bruderschaften, die in der Jülicher Kernstadt aktiv sind. Eine Besonderheit der Jülicher Bruderschaft sind ihre zwei Patrone: St Antonius (250-356, der Große, der Mönchsvater, der Einsiedler, meist dargestellt mit Schwein: Ferkes Tünn) steht für das soziale Engagement der Bruderschaft; St. Sebastian (3.Jhd., der Pfeildurchbohrte, Zeuge, Märtyrer für Christus) symbolisiert die christliche Grundausrichtung.
Die Bruderschaft wurde um 1400 gegründet und pflegt bis zum heutigen Tag als sportliches Tätigkeitsfeld das Schießen mit der Armbrust. Geschossen wird mit Schweizer Armbrüsten, einem Nachkriegsmodell, aufgelegt auf eine 28 Meter entfernte Scheibe mit 10 Ringen. Es gibt also keinen „Vogelschuss“, wie vielfach üblich.
In Jülich ist die Geschichte der Bruderschaft seit 1620 bis zur Gegenwart gut dokumentiert; sie ist weiterhin ein geselliger Zusammenschluss von kirchennahen Männern, auch wenn sie kein kirchlicher Verein ist. Von den Schützen wird das Bemühen um eine christliche Lebensführung erwartet. Gemeinsame Gottesdienste und religiöse Feiern finden statt am Patronatsfest, in der Fastenzeit und in der Adventszeit.
Vornehmste Aufgabe der Bruderschaft ist die flankierende Begleitung des Allerheiligsten der Propsteigemeinde am Fronleichnamstag.